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Helfer vor einem Reisebus mit Hilfsgütern für die Menschen in der Ukraine

Viele Menschen aus der Ukraine sind aufgrund des Krieges gezwungen, ihre Heimat zu verlassen. Als Geflüchtete sind sie in dieser belastenden Situation dringend auf unsere Unterstützung angewiesen – und die wird ihnen in großem Maße entgegengebracht. Wir sind sehr bewegt von Ihrer enormen Hilfsbereitschaft, von ganzem Herzen Danke! Damit die Hilfe auch wirklich da ankommt, wo sie gebraucht wird, empfehlen Hilfsorganisationen in allererster Linie Geldspenden. Über unseren Partner letsact werden Spenden gesammelt und an die Diakonie Katastrophenhilfe gespendet.

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Die Hilfsaktion der Fonds Finanz

Von Tag zu Tag spitzt sich die humanitäre Lage in der Ukraine weiter zu und immer mehr Menschen sind gezwungen, ihre Heimat zu verlassen, um sich und ihre Familien in Sicherheit zu bringen. Darunter auch die Familien einiger Mitarbeiter von letsact und der Fonds Finanz. Aus diesem Grund haben sich die Fonds Finanz, die lets GmbH und der Verein letsact e. V. mit einer gemeinsamen Sofort-Hilfsaktion zusammengetan: Kurzerhand wurde ein Reisebus gechartert, mit Hilfsgütern beladen und Richtung rumänisch-ukrainische Grenzregion losgeschickt, um die Familien der Mitarbeiter und weitere Notleidende zurück nach Deutschland zu holen.

Am 02. März 2022 ging es also los. Nach langer Fahrt kam der Bus am darauffolgenden Abend am Zielort an. Vor Ort wurden die Hilfsgüter von zahlreichen engagierten Helfern in Empfang genommen und sofort zu den Verteilstellen weitergeleitet. Mit 50 Frauen, Kindern, Babys und drei Hunden machte sich der Bus am Freitagmorgen auf den Rückweg nach München. Nach über 24 Stunden Fahrt kam der Bus dann endlich an – zurück in München. Vier Familien mit jeweils drei Personen wurden direkt in Fonds Finanz Wohnungen untergebracht. Die anderen Mitreisenden machten sich auf die Weiterreise in andere Städte zu Bekannten und Familienangehörigen.

Was diese Menschen in den vergangenen Tagen und Wochen durchgemacht haben, können wir uns nicht im Geringsten vorstellen. Wir wünschen den Familien trotz allem einen guten Start in Deutschland und dass sie so bald wie möglich wieder in ihre Heimat und zu ihren Liebsten zurückkehren können.

 

Reisetagebuch von Ludwig Petersen

Gründer von letsact und Geschäftsführer der lets GmbH

Der Startschuss

Wir als letsact & lets beschäftigen unter anderem Entwickler in der Ukraine, die inzwischen zu guten Freunden geworden sind. Als sich die Lage vor einigen Wochen in der Ukraine zuspitzte, haben wir ihnen unsere volle Unterstützung zugesichert und angeboten, sie in München oder Berlin aufzunehmen bis sich die Lage entspannt hat. Dass die Situation allerdings so eskaliert, dachte wohl niemand von uns. Am 01. März um 10:22 Uhr war es so weit: Wir erhielten von Dmitriy eine Nachricht, dass 13 Verwandte auf der Flucht seien und ob unser Angebot noch stehe, diese an der Grenze abzuholen. Was für eine Frage – los ging die Planung für die Reise zur Grenze.

Die Planung

Kurzerhand bildeten wir eine Task Force aus Team “Transport” und Team “Unterkunft”. Zunächst planten wir, mit zwei Sprintern an die Grenze zu fahren, verwarfen den Plan allerdings, da wir nicht nur die Familien unserer Mitarbeiter mitnehmen, sondern so vielen Menschen wie möglich Platz bieten wollten. Da auch Norbert Porazik seine Hilfe anbot, nahmen wir sein Angebot, die Kosten für einen Reisebus zu übernehmen, dankend an: Wir organisierten einen Bus mit 55 Plätzen – und zwar direkt für den nächsten Tag, den 02. März um 10:00 Uhr.

Während unserer Planung stießen wir auf den GOROD e.V., der sich gut mit der Organisation von Hilfsaktionen in der Ukraine auskennt und u. a. Spenden und Hilfsgüter sammelt – unser leerer Bus kam also wie gerufen.

02. März: Tag 1 – Abreise in München

Unser Plan war es, um 10:00 Uhr mit dem Bus loszufahren. Um 8:35 Uhr schickte uns unser Busfahrer Mehmed seinen Standort – er steckte im Stau, der mindestens fünf Stunden dauern sollte. Unsere Abfahrt verschob sich also. Genug Zeit, um weitere Details zu besprechen und die Spenden, die mit dem Bus mitgeschickt werden sollen, weiter vorzubereiten. Als der Bus gegen 13:00 Uhr endlich ankam, standen sofort ca. 20 Helfer und Helferinnen parat, um den Bus zu beladen – mit Decken, Isomatten, Kissen, warmer Kleidung, Dosennahrung, Wasser und vielem mehr. Dank der tollen Unterstützung von GOROD verlief die Beladung des Busses sehr schnell, so dass wir um 14:00 Uhr losfahren konnten: zwei Busfahrer, zwei Übersetzer, ein weiterer Mitarbeiter von letsact und ich. Los ging es also zur rumänisch-ukrainischen Grenze!

Helfer vor einem Reisebus beim Packen von Hilfsgütern für Menschen in der Ukraine  Fonds Finanz Mitarbeiterin Stephanie mit Hilfsgütern auf einer Sackkarre

Helfer vor einem Reisebus mit Hilfsgütern für die Menschen in der Ukraine  Helfer beim Packen von Hilfsgütern in einem Lagerraum

02. & 03. März: Tag 2 – die Fahrt

Die Hinfahrt verlief ruhig und ohne große Verzögerungen. Um 4:00 Uhr nachts machten wir eine Pause und schliefen, um morgens um 10:00 Uhr gleich weiterfahren zu können. Dann die gute Nachricht: Die Familienmitglieder unserer Entwickler waren über die Grenze gelangt. Wartezeiten von 2–5 Tagen in der Kälte sind hier die Regel. Umso froher waren wir, zu hören, dass sie es geschafft hatten. Weiter ging die Reise durch Ungarn und Rumänien, durch Dörfer und kleine Städte. Erst wenige Stunden vor Ankunft wussten wir überhaupt, wo genau wir ankommen und die Hilfsgüter abladen sollten.

Blick durch die Windschutzscheibe des Busses auf der Fahrt in Richtung Ukraine  Blick durch die Windschutzscheibe des Busses auf der Fahrt Richtung Ukraine

03. März: Tag 3 – die Ankunft an der Grenze

Am Donnerstag um 17:30 Uhr kamen wir endlich an unserem Ziel in Rumänien an. Vor Ort wurden wir von Hilfsorganisationen in Empfang genommen, viele Helfer luden mit uns die Spenden aus und verteilten sie direkt. Wir trafen zwei engagierte Brüder, die sich um die Unterbringung der Geflüchteten in verschiedenen Hotels kümmerten. Sie halfen uns, weitere Personen ausfindig zu machen, die in Richtung München mitgenommen werden und mit uns am nächsten Tag die Rückreise antreten wollten. Auch unser Team wurde sehr herzlich aufgenommen: Wir bekamen ein leckeres Essen sowie eine private Unterkunft bei unglaublich hilfsbereiten Rumänen, die uns ihr Haus mit einem süßen Hund zur Verfügung stellten. Wir waren überwältigt von der Hilfsbereitschaft vor Ort. Müde fielen wir alle an diesem Tag in unsere Betten und waren voller Aufregung, was der nächste Tag wohl bringen würde.

 Helfer samt Hilfsgüter in Rumänien  Hausschuhe der Helfer in Rumänien

Die Helfer in Rumänien  Gruppenfoto der Helfer in Rumänien

04. & 05. März: Tag 4 und 5 – Rückreise und Ankunft in München

Am nächsten Morgen wurden wir von Helfern abgeholt und direkt zu unserem Bus gebracht. Die Familie von Dmitriy sowie 40 weitere Personen, darunter ausschließlich Frauen und Kinder, warteten schon vor unserem Bus. Ein lokaler Bäcker verteilte Krapfen an die Kinder. Wir gingen kurz die Planung durch und stellten sicher, dass jede Person – u. a. eine schwangere Frau und einige Babys – auf unserer Liste stand. Und schon ging es zurück nach München!

Die Fahrt verlief ruhig. Abgesehen von vereinzeltem Babygeschrei waren die meisten still und schliefen, erschöpft von den Strapazen der letzten Tage. An der ungarischen Grenze (Schengen-Raum!) hieß es dann: Wartezeit hier mindestens ein Tag. Also fuhren wir zwei Stunden weiter an einen kleineren Grenzübergang, an dem wir nur fünf Stunden warten mussten. Auch hier zeigte sich wieder die unglaubliche Hilfsbereitschaft der Rumänen: Neben der Grenze standen Freiwillige und gaben Essen und Trinken aus, halfen bei Autos, die nicht mehr fahren. Auf der Weiterreise wurden vereinzelt Leute aus dem Bus in Budapest, Wien und Mühldorf am Inn abgesetzt.

Am Samstag, den 05. März, kamen wir dann endlich um 14:00 Uhr wieder in München an. Ganze 72 Stunden nach unserer Abfahrt. In München wurden einige Mitreisende in von der Fonds Finanz bereitgestellten Wohnungen untergebracht, der andere Teil wollte in andere deutsche Städte weiterreisen.

Auf der Reise ist so viel passiert, dass man das gar eigentlich nicht in einen kleinen Artikel fassen kann. Als ich eine unserer Übersetzerinnen fragte, ob sie ein paar Geschichten von den Menschen aus dem Bus mit mir teilen möchte, brach sie fast in Tränen aus. Ohne auch nur irgendwas zu erzählen.

Wir freuen uns, dass unsere Aktion erfolgreich zu Ende gegangen ist, und wir so vielen Menschen helfen konnten. Besonders schön: Eine der Mitreisenden ist QA-Managerin – eine Entwicklerin, die Produkte auf Fehler und Bugs testet. Das trifft sich gut: Wir haben sie vom Fleck weg eingestellt – eine Win-win-Situation, denn ab sofort sagen wir Bugs in unserer App gemeinsam den Kampf an!

Eine geflüchtet Familie mit Kind  Geflüchtete bei ihrer Ankunft in Deutschland

Rückfahrt nach Deutschland  Helfer mit Lebensmitteln am Straßenrand

Verantwortung

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